Die Geschichte der Augsburger Straßenbahn


Die Geschichte der Augsburger Straßenbahn ist äußerst umfangreich. Im Folgenden sind die wichtigsten Ereignisse zusammengefasst – einschließlich der Entwicklung des Stadtbusses und des einst verkehrenden Oberleitungsbusses.


  • 1840: Augsburg erhält einen Bahnanschluss. Der Bahnhof befand sich damals am Roten Tor, wo sich heute der Straßenbahnbetriebshof befindet.
  • 1881: Die Pferde-Straßenbahn Augsburg nimmt auf Normalspur (1.435 mm) ihren Betrieb auf.
  • 1898: Die Straßenbahn wird auf elektrische Traktion umgestellt und umgespurt. Die erste Straßenbahnserie umfasst die Wagennummern 1–40.

Entwicklung des Liniennetzes


1913: Einführung von Liniennummern:


  • Linie 1: Lechhausen – Königsplatz – Pfersee
  • Linie 2: Oberhausen – Königsplatz – Göggingen
  • Linie 3: Königsplatz – Rotes Tor
  • Linie 4: Perlach – Schertlinstraße
  • 1915: Eröffnung der Linie 5 (Senkelbach – Barfüßer Brücke)
  • 1920: Eröffnung der Linie 6 (Hauptbahnhof – Hochzoll)
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Die Zeit des Zweiten Weltkriegs


  • 1940: Aufgrund des Krieges werden die männlichen Schaffner eingezogen. Frauen übernehmen deren Aufgaben.
  • 1942: Die Stadtbusse werden wegen Kraftstoffmangels auf Stadtgas umgestellt.

Nachkriegszeit und Modernisierung


1946:

  • Verlängerung der Linie 1 nach Stadtbergen
  • Verlängerung der Linie 5 zur Provinostraße
  • 1952: Stilllegung der Linie 3
  • 1955: Teilstilllegung der Strecke Haunstetten ev. Kirche – Haunstetten Georg-Käß-Platz (Haunstetten war bis 1972 eigenständig)
  • 1959: Stilllegung des Oberleitungsbusses
  • 1960: Komplettstilllegung der Linien 5 und 6


1960–1976:

  • Rationalisierung der Straßenbahn (Abschaffung des Schaffners)
  • Diskussionen über die vollständige Stilllegung der Straßenbahn
  • 1976: Anschaffung der GT8-Straßenbahnen verhindert die Stilllegung

Ausbau und Erneuerung


1977:

  • Der bisherige „Pilz am Kö“ wird durch ein modernes Umsteigedreieck ersetzt
  • Stilllegung der Strecke durch die Bahnhofstraße (Kö – Bahnhofstraße – Hauptbahnhof)
  • Ersatz durch die Strecke über die Halderstraße (Zwischen Königsplatz und Hauptbahnhof)
  • 1985: Anlässlich der 2000-Jahr-Feier der Stadt werden neue Zweirichtungswagen des Typs M8C angeschafft

1993:

  • Der erste Niederflurwagen (Prototyp des GT6) fährt in Augsburg
  • Nach einem Unfall wird der Prototyp verschrottet

1996:

  • Wiedereröffnung der Linie 3 (Stadtbergen – Inninger Straße)
  • Anschaffung der ersten Niederflurwagenserie (GT6)
  • 1999–2009: Beschaffung der zweiten Niederflurserie (Combino-Straßenbahnen)
  • 31. Juli 2009: Ausmusterung der GT8
  • 10. Dezember 2009: Wiedereröffnung der Linie 6 (Friedberg West – Hochzoll – Hauptbahnhof)

Aktuelle Entwicklungen

  • 2012–2013: Umbau des Knotenpunkts Königsplatz mit umfassendem Schienenersatzverkehr
  • 15. Dezember 2013: Abschluss der Bauarbeiten am Königsplatz. Die Straßenbahnen fahren wieder auf ihren gewohnten Linienwegen.
  • 2020:
  • Die Corona-Pandemie führt zu einem Rückgang der Fahrgastzahlen
  • Der 5-Minuten-Takt wird eingestellt und nach der Pandemie nicht wieder aufgenommen
  • 12. Dezember 2021: Eröffnung der 4,6 Kilometer langen Neubaustrecke nach Königsbrunn

 

 Quellen:

 

  • "Einmal Königsplatz und zurück ! - 100 Jahre Stadtverkehr in Augsburg" Albrecht Sappel, 1981 ALBA Buchverlag, Düsseldorf
  • "100 Jahre Augsburger Nahverkehrsfahrzeuge im Bild" Herbert Waßner, 1998
  • "Mein Augsburg- Zeitgeschichte miterlebt, Stadtentwicklung mitgestaltet" Herausgegeben von Hermann Lamprecht, Pressestelle Augsburg, 1983